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As greenhouse gas emissions from human activities increase, they build up in the atmosphere and warm the climate, leading to many other changes around the world—in the atmosphere, on land, and in the oceans.1The construction industry is responsible for a large portion of global greenhouse gas emissions.2 However, despite the growing recognition of the importance of sustainable building practices, many decision makers in the construction industry continue to prioritize short-term profits over long-term sustainability. This can be attributed to several psychological barriers, both at the individual and institutional level, that prevent people from making more sustainable decisions.

Arguably, the most relevant psychological barrier is that people find it difficult to assess the risk of climate change. There are several reasons for this. First, there is a complex cause-effect structure, due to the fact that the causes and effects are cumulative, the relationships amongst factors are non-linear, there is a temporal delay, and the impact is global. Second, it’s all about uncertainty, and most people are not well-versed in the world of probabilities. Third, even though experts have been warning us about the potential effects for a long time, the real consequences of climate change are still unknown. Fourth, the consequences seem to be in the distant future, so the risk would mostly affect future generations. Lastly, there are so many heterogeneous actors and roles that it seems like an impossibly complex subject to grasp. All this contributes to people not adapting their own behavior, as they perceive their personal risk as low and they don’t really understand how a single person or a small group could solve such a big problem, in other words, there is a lack of perceived effectiveness of one’s own actions and of lack of personal control.3,4

Another main psychological barrier is the sunk cost fallacy, where decision makers persist in a course of action because they have invested time, money, and effort into it. This is particularly relevant in the construction industry, where many decision makers have built their careers and businesses around traditional building practices, and may feel that changing to more sustainable methods would render their existing knowledge and experience obsolete.

The influence of stakeholders, such as investors and customers, who may prioritize short-term profits over long-term sustainability, can also hinder the process. Decision makers in the construction industry may feel pressure to align their decisions with the opinions and preferences of these stakeholders, even if these decisions are not in line with more sustainable building practices.

Risk aversion is another psychological barrier, as adopting sustainable building practices often involves significant investments and changes to established processes and practices. For many decision makers, the uncertainty and perceived risks associated with these changes are a significant impediment. They may fear that the investment in new technology and processes may not provide a return, or that there may be unexpected challenges that arise during implementation.

Finally, a lack of knowledge and understanding of sustainable building practices is also a relevant barrier. Many decision makers in the construction industry may not fully grasp the benefits or may not have access to the data and resources they need to make informed decisions. This lack of knowledge may also be influenced by cultural and societal norms that view sustainable building practices as being less efficient and less profitable than traditional methods.

Addressing these barriers through education, awareness-raising, and the provision of resources and support will be crucial to encourage the adoption of more sustainable building practices in the industry. By overcoming these impediments, decision makers in the construction industry can become better equipped to make decisions that are appropriate to the challenges of climate change and that contribute to a more sustainable future.     Text: Paula Vasquez 2023

References

  1. https://www.epa.gov/climate-indicators/greenhouse-gases
  2. https://architecture2030.org/why-the-building-sector/#:~:text=The%20built%20environment%20generates%2040,for%20an%20additional%2013%25%20annually.
  3. Böhm, G. (2008). Wahrnehmung und Bewertung von Umweltrisiken. In E.-D. Lantermann & V. Linneweber (Hrsg.), Enzyklopädie der Psychologie: Umweltpsychologie – Band 1. Grundlagen, Paradigmen und Methoden der Umweltpsychologie (S. 501-532). Göttingen: Hogrefe
  4. Lorenzoni, I., & Pidgeon, N. F. (2006). Public views on climate change: European and USA perspectives. Climatic change, 77(1), 73-95.

Psychologische Barrieren, die nachhaltige Entscheidungen verhindern

Die durch menschliche Aktivitäten verursachten Treibhausgasemissionen reichern sich in der Atmosphäre an und erwärmen das Klima, was zu vielen anderen Veränderungen auf der ganzen Welt führt – in der Atmosphäre, an Land und in den Ozeanen.1 Die Bauindustrie hat einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt und ist für einen grossen Teil der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich.2 Doch trotz der wachsenden Anerkennung der Bedeutung nachhaltiger Baupraktiken geben viele Entscheidungsträger in der Baubranche weiterhin kurzfristigen Gewinnen Vorrang vor langfristiger Nachhaltigkeit. Dies kann auf mehrere psychologische Barrieren zurückgeführt werden, die sie davon abhalten, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen.

Die wohl relevanteste psychologische Barriere ist, dass es den meisten Menschen schwer fällt, das Risiko des Klimawandels einzuschätzen. Dafür gibt es viele Gründe. Erstens gibt es eine komplexe kausale Struktur, da die Einflüsse und Wirkungen kumulativ sind, die Beziehungen zwischen den Faktoren nicht linear sind, es eine zeitliche Verzögerung gibt, und die Auswirkungen global sind. Zweitens dreht sich alles um Unsicherheit, und die meisten Menschen kennen sich in der Welt der Wahrscheinlichkeiten nicht aus. Drittens, obwohl Experten uns schon lange vor den möglichen Auswirkungen warnen, sind die wirklichen Folgen des Klimawandels immer noch unbekannt. Viertens scheinen die Folgen in ferner Zukunft zu liegen, sodass das Risiko hauptsächlich zukünftige Generationen betreffen würde. Schliesslich gibt es so viele heterogene Akteure und Rollen, dass es wie ein unglaublich komplexes Thema erscheint. All dies trägt dazu bei, dass Menschen ihr eigenes Handeln nicht anpassen, da sie ihr persönliches Risiko als gering einschätzen und nicht wirklich verstehen, wie eine einzelne Person oder eine kleine Gruppe ein so grosses Problem lösen könnte, d.h. es gibt eine mangelnde wahrgenommene Wirksamkeit des eigenen Handelns und/oder eine mangelnde wahrgenommene persönliche Kontrolle. 3,4

Eine andere wichtige psychologische Barriere ist die Falle der versunkenen Kosten (sunk cost fallacy), bei der Entscheidungsträger an einer Vorgehensweise festhalten, weil sie Zeit, Geld und Mühe investiert haben. Dies kann besonders relevant in der Baubranche sein, wo viele Entscheidungsträger ihre Karriere und ihr Geschäft auf traditionelle Baupraktiken aufgebaut haben und möglicherweise das Gefühl haben, dass der Wechsel zu nachhaltigeren Methoden ihr vorhandenes Wissen und ihre Erfahrung überflüssig machen würde.

Der Einfluss von Stakeholdern wie Investoren und Kunden, die möglicherweise kurzfristigen Gewinnen Vorrang vor langfristiger Nachhaltigkeit geben, kann den Prozess auch behindern. Entscheidungsträger in der Baubranche können sich unter Druck gesetzt fühlen, ihre Entscheidungen an den Meinungen und Präferenzen dieser Interessengruppen auszurichten, selbst wenn diese Entscheidungen nicht im Einklang mit nachhaltigeren Baupraktiken stehen.

Risikoaversion ist ein weiteres psychologisches Hindernis, da die Einführung nachhaltiger Baupraktiken oft erhebliche Investitionen und Änderungen an etablierten Prozessen und Praktiken erfordert. Für viele Entscheidungsträger sind die Unsicherheit und wahrgenommenen Risiken, die mit diesen Änderungen verbunden sind, ein erhebliches Hindernis für die Einführung. Sie befürchten möglicherweise, dass sich die Investition in neue Technologien und Prozesse nicht auszahlt oder dass während der Implementierung unerwartete Herausforderungen auftreten.

Schliesslich ist ein Mangel an Wissen und Verständnis für nachhaltige Baupraktiken auch eine relevante Barriere. Viele Entscheidungsträger in der Baubranche verstehen die Vorteile nachhaltiger Baupraktiken möglicherweise nicht vollständig oder haben keinen Zugang zu den Informationen und Ressourcen, die sie benötigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Dieser Mangel an Wissen kann auch durch kulturelle und gesellschaftliche Normen beeinflusst werden, die nachhaltige Baupraktiken als weniger effizient und weniger rentabel als traditionelle Methoden ansehen.

Die Beseitigung dieser Hindernisse durch Bildung, Sensibilisierung und die Bereitstellung von Ressourcen und Unterstützung wird entscheidend sein, um die Einführung nachhaltigerer Baupraktiken in der Branche zu fördern. Durch die Überwindung dieser psychologischen Barrieren können Entscheidungsträger in der Baubranche besser gerüstet werden, um Entscheidungen zu treffen, die den Herausforderungen des Klimawandels angemessen sind und zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen.   Text: Paula Vasquez 2023

Quellen

  1. https://www.epa.gov/climate-indicators/greenhouse-gases
  2. https://architecture2030.org/why-the-building-sector/#:~:text=The%20built%20environment%20generates%2040,for%20an%20additional%2013%25%20annually.
  3. Böhm, G. (2008). Wahrnehmung und Bewertung von Umweltrisiken. In E.-D. Lantermann & V. Linneweber (Hrsg.), Enzyklopädie der Psychologie: Umweltpsychologie – Band 1. Grundlagen, Paradigmen und Methoden der Umweltpsychologie (S. 501-532). Göttingen: Hogrefe
  4. Lorenzoni, I., & Pidgeon, N. F. (2006). Public views on climate change: European and USA perspectives. Climatic change, 77(1), 73-95.